27. Mai 2025
An der Bürgerversammlung genehmigten die Stimmberechtigten die Jahresrechnung 2024, lehnten das Parkplatzprojekt ab und diskutierten insbesondere über die Schulentwicklung.
Mit einer musikalischen Darbietung des 12-köpfigen Chors „Vocalband“ des OZ unter der Leitung von Maja Beck wurde die Bürgerversammlung feierlich eröffnet. Anschliessend begrüsste Gemeindepräsident Peter Bruhin die 200 Stimmberechtigten.
Jahresrechnungen 2024 genehmigt
Zum ersten Traktandum stellte Bruhin die
Jahresrechnung 2024
vor und erläuterte die wichtigsten Inhalte und Abweichungen gegenüber dem Budget. Die Differenz von rund 6% sei insbesondere auf schwer planbare Positionen zurückzuführen. Bruhin schloss mit den Worten: „Wittenbach ist solide unterwegs. Die Steuerreduktion seit diesem Jahr ist gut vertretbar.“ Die Versammlung genehmigte die Rechnung mit einigen Gegenstimmen, Diskussionen blieben weitgehend aus.
Nein zum Projekt Parkplatz Sonnenrain
Beim zweiten Traktandum beantragte der Gemeinderat die Zustimmung für das
Projekt um den Parkplatz Sonnenrain
bei den Sportanlagen. Vorgesehen waren neben der Sanierung auch die Installation einer Photovoltaikanlage über den Parkfeldern sowie ein Regenwassersammelbecken zur Bewässerung gemeindeeigener Grünflächen. Während das Engagement für erneuerbare Energien grundsätzlich begrüsst wurde, gab es kritische Stimmen zur konkreten Umsetzung: Das Projekt sei zu teuer, der Boden mit einer reinen Parkplatznutzung zu wertvoll, erst sollen gemeindeeigene Gebäude wie Schulhäuser mit PV-Anlagen bestückt werden – so der Tenor. Bruhin hielt dagegen: „Das Gesamtpaket mit dem nachhaltigkeits- und ökologischen Gedanken überzeugte den Gemeinderat.“ Die Versammlung liess sich nicht überzeugen, lehnte das Projekt mit deutlicher Mehrheit ab und wies es somit zur Überarbeitung an den Gemeinderat zurück.
Debatte zur Schulentwicklung
Im Anschluss nahm Bruhin Stellung zur aktuellen Diskussion um die Schulentwicklung. In einer öffentlichen Erklärung des Gemeinderats betont er, dass der Gemeinderat den
Fachbericht der PH St.Gallen
gemeinsam mit Bildungskommission und Schulleitung eingehend geprüft habe. Beim Entscheid für die Einführung von Altersdurchmischtem Lernen habe sich der Gemeinderat von der fachlichen Expertise leiten lassen. Bruhin betonte: „Wir machen keine Revolution und führen die Veränderungen mit Bedacht und über eine lange Zeitspanne hinweg ein.“ Das Thema führte zu emotionalen Wortmeldungen. Anwesende kritisierten den Entscheid des Gemeinderates, hätten sich mehr Dialog und Einbindung der Bevölkerung gewünscht, befürchten die Überforderung von Lehrpersonen oder bemängelten eine fehlende Strategie und dass noch viele Fragen unbeantwortet seien. Es gab aber auch Zuspruch. Bruhin reagierte verständnisvoll, aber auch klar: „Sie haben Fragen – das ist nachvollziehbar. Ich bin kein Bildungsfachmann, aber ich habe Vertrauen in den Fachbericht der PH und in unsere Fachleute. Diese müssen wir jetzt arbeiten lassen.“ Den anschliessenden Apéro nutzten die Anwesenden, um die Diskussion und den Austausch in geselliger Atmosphäre weiterzuführen.
Bürgerversammlung: 1x Ja, 1x Nein und Diskussion zur Schulentwicklung
| Wittenbach | 27.05.25
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