29. April 2025
Jugendliche greifen oft zu Vapes und Snus – trotz strengerem Tabakgesetz. Die Gemeinde Wittenbach reagiert mit Testkäufen bei Verkaufsstellen und setzt auf den Dialog mit Jugendlichen.
Seit Oktober 2024 ist das neue Tabakproduktegesetz schweizweit in Kraft: Der Verkauf von Tabak- und Nikotinprodukte – inklusive E-Zigaretten, Snus und Vapes – ist an unter 18-Jährige verboten. Gemäss der Stiftung Suchthilfe konsumieren jedoch rund 30% der Jugendlichen bereits vor ihrem 18. Geburtstag Tabakprodukte. Ihr Gehirn ist noch in der Entwicklung, was die Suchtgefahr erhöht. Vapes und Snus erfreuen sich bei jungen Menschen wachsender Beliebtheit.
Testkäufe zur Kontrolle
Der Gemeinderat Wittenbach reagiert aktiv auf diese Entwicklung: In Zusammenarbeit mit der Stiftung Suchthilfe werden in den kommenden Wochen Testkäufe bei Verkaufsstellen im Gemeindegebiet durchgeführt. Ziel ist es, die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu überprüfen, gleichzeitig aber auch das Verkaufspersonal zu sensibilisieren und aufzuklären. Durch diese Massnahme soll nicht nur die rechtliche Umsetzung verbessert, sondern auch das Bewusstsein für die Gefahren von Nikotinprodukten geschärft werden. „Es ist uns ein großes Anliegen, unsere Jugendlichen zu schützen und sicherzustellen, dass Verkaufsstellen ihrer Verantwortung gerecht werden“, betont Annamaria Farkas, Gemeinderätin und Co-Verantwortliche des Ressorts Gesellschaft.
Aufklärung statt Verbote
Auch die Offene Jugendarbeit Wittenbach ist beim Thema Jugendschutz mit im Boot. Ihr Ansatz: Aufklärung statt Moralisierung. Im Jugendtreff ist Snus nicht erwünscht und das Rauchen draussen wird erst ab 16 Jahren geduldet – doch wichtiger als strikte Verbote sei der Dialog. „Wir reflektieren mit den Jugendlichen in Gesprächen, warum sie konsumieren und was die Folgen davon sind.“, erklärt Sonja Enzler, Leiterin der Offenen Jugendarbeit, „Die Jugendlichen sollen Verantwortung für sich und ihr Umfeld übernehmen.“
Der Gemeinderat sieht in der Zusammenarbeit mit der Stiftung Suchthilfe und der Offenen Jugendarbeit eine wichtige Möglichkeit, um präventiv gegen die Gefahren des Nikotinkonsums vorzugehen. Die Gemeinde sendet damit ein klares Signal: Der Schutz junger Menschen hat Priorität.
Vapes und Snus
Vapes locken mit süssen Aromen während Snus – kleine nikotinhaltige Tabakbeutel, die unter die Oberlippe gelegt werden – besonders wegen seiner unauffälligen Konsumform beliebt ist. Beide Produkte enthalten Nikotin, das die Gehirnfunktionen beeinflusst und die kognitive Entwicklung langfristig stören kann. Vapes gelten fälschlich oft als gesündere Alternative zu Zigaretten – eine irreführende Darstellung, die Jugendliche zum Kauf bewegt, ohne sich der Risiken bewusst zu sein.
Jugendschutz – Tabak und Nikotin im Visier
| Wittenbach | 29.04.25
Wittenbach - News aus der Gemeinde
Vapes